Um 6.00 Uhr morgens trafen sich 8 Volleyballerinnen und 1 Volleyballer um zusammen auf Reisen zu gehen. Das Ziel war Napoli. Die Reise mit Auto und Flugzeug verlief ruhig und gemütlich. Dies änderte sich jedoch schlagartig als wir im Taxi vom Flughafen zum Hotel sassen. Die ganze Italianità prasselte von der Strasse, den Autos und Motorrädern und nicht zuletzt vom Taxifahrer auf uns ein. Ja, wir waren angekommen. Nach einem Mittagessen an der Meerespromenade machten wir uns auf Entdeckungstour. An einige Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel dem Castel dell’Ovo, der Piazza del Plebicito und der Galleria Umberto sind wir einfach heran geschlendert. Unser Ziel, Napoli Sotterranea, mussten wir allerdings etwas suchen. Nach telefonischer Kontaktaufnahme hat sich ein Herr dazu bereit erklärt die Pforte für uns zu öffnen und uns in den Untergrund zu führen. Wir wurden bestens unterhalten und haben einen beeindruckenden Einblick in eine frühere Zeit erhalten. Im 2. Weltkrieg wurden die ehemaligen, in Tuffstein gehauenen Zisternen, welche untereinander mit Gängen verbunden waren, als Schutzbunker von tausenden Menschen benutzt. Wieder an der Oberfläche, mitten in der Millionen-Stadt, trieb es die reisenden, wie könnte es anders sein, natürlich in die Höhe. Eine Standseilbahn brachte uns hoch ins Quartier Vomero. Wir suchten den besten Aussichtspunkt und fanden ihn, direkt neben dem Castel Sant’Elmo, zum Glück in einem Restaurant. Hoch über Napoli wurde zum zweiten Mal gebührend auf den runden Geburtstag von Charlotte angestossen. Den „Abstieg“ ins Stadtzentrum bewältigten wir zu Fuss. Nach einem gemütlichen Abendessen und einem obligatorischen Abstecher in eine Gelateria war der erste Tag unserer Reise bereits Geschichte.
Am Samstagmorgen trafen sich alle 9, frisch gestärkt, in der Hotellobby. Einige waren sogar bereits am frühen Morgen im Meer schwimmen. Mit dem Zug fuhren wir bis nach Pompeji und besichtigten dort die Ausgrabungsstätten. Pompeji wurde 79 n.Chr. durch den Ausbruch des Vulkanes Vesuv verschüttet. Rund 65 ha wurden durch Archäologen wieder freigelegt und können besichtigt werden. Als wir, so um die Mittagszeit, genug von antiken-Stätten hatten, stärkten wir uns für den Besuch des Vulkanes Vesuv. Bis auf eine Höhe von 1’ooo M.ü.M. kann man mit dem Bus eine „Passstrasse“ hochfahren. Die restlichen ca. 200 Höhenmeter muss man zu Fuss zurücklegen, was wir dann auch taten. Die letzten Aktivitäten dieses Vulkanes fanden im Jahre 1944 statt. Die Vulkanologen überwachen ihn genau und rechnen damit, dass ein nächster Ausbruch verheerende Ausmasse annehmen könnte. Im Umkreis von 20 km um den Vesuv leben über 1.5 Millionen Menschen. Bei unserem Besuch sah er jedoch noch ganz harmlos aus. Nach diesen vielen Eindrücken verliessen wir die Region Campania und kehrten zurück ins Zentrum von Neapel. Dort fanden am Abend die Festlichkeiten anlässlich des Nationalfeiertages festa della Repubblica statt. Nach einem wohlverdienten Nachtessen begaben wir uns deshalb in den Park, wo ein Konzert stattfand und es viele Verpflegungsstände gab. Einige von uns verweilten etwas länger in der Menschenmasse, die Anderen gönnten sich noch ein Gelato und gingen dann schlafen.
Am Sonntagmorgen verabschiedeten wir uns von Ruth und André, welche nach einer Kanutour in der Bucht von Napoli bereits wieder den Heimweg antreten mussten. Die übrigen freuten sich auf einen entspannten Tag auf Capri. Mit dem Schiff erreichten wir die Insel in rund 50 Minuten. Gleich als erstes buchten wir eine Bootsrundreise. Auf der Fahrt rund um die Insel bestaunten wir das türkise Meer, die aus dem Meer herausragenden Felsen, die Grotten, welche zum Teil sogar vom Boot aus sichtbar waren und die Häuser, Hotels und Villen, welche in die Hänge gebaut sind. Das schöne Wasser animierte uns nach dieser Tour zum Baden. Es gab zwar keinen Sandstrand, wir genossen das herrliche Wasser jedoch trotzdem. Anschliessend fuhren wir vom Hafen mit der Standseilbahn hoch ins Dorf Capri. Das Schlendern durch den Ort erinnerte uns an die Einkaufsstrassen von St. Moritz. Etwas ausserhalb, inmitten von einer für uns unfassbaren Blumen-, Sträucher- und Obstbäumen Pracht fanden wir dann ein Restaurant mit herrlichem Blick aufs Meer und auf den Natursteinbogen der Felsformationen Faraglioni. Die Aussicht war atemberaubend und wir genossen unsere Drinks in vollen Zügen. Wieder im Hafen von Capri angekommen blieb uns noch etwas Zeit um die zahlreichen kleinen Geschäfte zu besuchen, bevor das Schiff uns wieder zurück nach Napoli brachte. Den Tag liessen wir bei einem gemütlichen Nachtessen in der Altstadt ausklingen.
Dann war schon unser letzter Reisetag angebrochen. Für die letzten Stunden in Napoli teilten wir uns etwas auf. Einige besuchten die zahlreichen kleinen Handwerksgeschäfte, oder den Dom, oder assen die beste Pizza der Welt in der Antica Pizzeria da Michele. Etwas wehmütig, dass diese schönen Tage in Italien bereits vorbei waren, nahmen wir wieder ein Taxi zum Flughafen, flogen mit dem Flugzeug nach Bergamo und fuhren mit dem Auto zurück ins Engadin.
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